Im Bionicum wohnen drei humanoide, also menschenähnliche, Roboter. Die NAOs stammen aus Paris, aus den Werkstätten der Firma Aldebaran. Optimale Lebensbedingungen finden sie vor allem in Bildungseinrichtungen und Forschungslabors. Die NAOs zeigen uns, was in der Robotik bereits möglich ist und was noch ausgebaut werden kann. Aufstehen, Laufen und Gesichter finden – das geht automatisch. Ein bisschen mehr haben die NAOs im Bionicum gelernt: Sie reißen Witze, machen euch fit und schwingen die Tanzbeine. Aber Vorsicht! Der unschuldige Augenaufschlag täuscht. Sie können ihre Kollegen manchmal in den Wahnsinn treiben. Und jeder Roboter hat eine eigene Persönlichkeit, blättert euch durch.
In einer Erdhöhle nebenan ist der Spinnenroboter Ohm-Krabbler zuhause. Wie sein natürliches Vorbild, die Rotknievogelspinne hat dieser Roboter deutlich mehr Beine als seine NAO-Kollegen. Die Leichtigkeit der Spinnenbewegung inspirierte die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und das Bionicum zum Bau dieses neuartigen Rettungsroboters.
Lernt die Roboterfamilie kennen
Nao
Nao ist der Grandseigneur der Roboterfamilie und wohnt seit der Eröffnung 2014 im Bionicum. Damit war er der erste Roboter im Tiergarten und heißt deswegen schlicht Nao.
Lange Zeit hat er die Robotershows ganz alleine bestritten und wird wegen seiner zuverlässigen Software von seinen menschlichen Kollegen sehr geschätzt.
Allerdings nagt der Zahn der Zeit an ihm, seine Gelenke nutzen ab und dem Akku geht die Puste aus. Nichtsdestotrotz, rotzfrech steckt er seine Nase in alles rein und macht eine Menge Quatsch … vor allem, wenn er allein zu Hause ist (zu sehen auf YouTube).
Emma
Emma ist die forsche Forscherin. Sie ist 2018 ins Bionicum eingezogen und wurde sofort freudig ins Team aufgenommen.
Als Nachfolgeversion von Nao ist sie zwar stabiler gebaut, manchmal allerdings etwas zu waghalsig und neigt zu Tollpatschigkeit. Davon zeugen deutlich sichtbare Schrammen an ihrem Körper.
Sie ist extrem wissbegierig und überbietet sogar Naos Forscherdrang. Für euch hat sie mehrere Expeditionen in den Tiergarten unternommen und viele Löcher in Bäuche gefragt. Ihre spannenden Reportagen gibt es auf unserem YouTube Kanal.
Momo
Momo ist das Nesthäkchen der Familie und Anfang 2023 eingezogen.
Er nimmt sich einige Freiheiten heraus, denn er hört wenig bis gar nicht aufs Wort. Für das Bionicum Team stellt das eine ziemliche Herausforderung dar.
Mit viel Geduld und Spucke haben wir den widerspenstigen Momo einigermaßen gezähmt. Jetzt können euch zeigen, was in ihm steckt – zumindest wenn er Lust hat. Dann ist Momo überraschend abenteuerlustig und nicht mehr aufzuhalten. Überzeugt euch selbst auf YouTube.
Ohm-Krabbler
Der Ohm-Krabbler lebt in der Erdhöhle neben und im Einklang mit der NAO-Familie. Zu sehen ist hier auch die Rotknievogelspinne.
Beide sind weniger quirlig als die NAOs und ganz zufrieden, da wo sie sind.
Der Ohm-Krabbler ist ein Prototyp und schnuppert nur zu ganz besonderen Gelegenheiten mal Frischluft. Wenn ihr ganz viel Glück habt, könnt ihr aber die Vogelspinne draußen auf der Hand eines Zoopädagogen sehen … und eventuell selbst anfassen.
Dauerausstellung
In unserer interaktiven Ausstellung im Bionicum werden alle zu Forscherinnen und Forscher. Die Ausstellung thematisiert verschiedene spannende Themen aus dem Bereich der Bionik. Entdeckt bei uns, welche faszinierenden Technologien die Natur für uns Menschen bereithält.
Themen der Dauerausstellung
Stabil gewachsen, stark gebaut
Die Formen von Ästen und Knochen entstehen in der Natur nicht zufällig. Sie sind so gestaltet, dass sie Belastungen möglichst optimal standhalten. Die Natur verwendet dabei einen Verbund aus Fasern und Füllstoff, um maximale Stabilität und Effizienz zu erreichen.
Glatt im Sand, kratzfest im Wind
Die Oberflächen von Tieren und Pflanzen verfügen über erstaunliche Eigenschaften. Der Sandfisch hat unerreicht kratzfeste Schuppen, der Dornteufel kann mit seiner Haut aus feuchtem Sand trinken.
Viele Arten, viele Ideen
Die biologische Vielfalt ist die Basis der Bionik. Anhand des Beispiels der Augen lässt sich zeigen, dass es im Tierreich unzählige Varianten gibt. Diese Vielfalt ist für die Menschheit von unschätzbarem Wert und inspiriert zahlreiche Innovationen.
Scharfe Zähne, gewetzte Messer
Nagetiere haben immer scharfe Zähne, auch wenn sie täglich an harten Dingen nagen. Wie schaffen sie das? Die Natur setzt Materialien ein die sich selbst schärfen, strukturieren und reparieren.
Starker Antrieb, spielend leicht
Tiere dienen als Vorbilder für Antriebe moderner Roboter. Die bisherige Technik kann nicht mit den Eigenschaften von Muskeln und Sehnen mithalten. Der Vergleich zwischen Spinne und Roboter verdeutlicht das eindrucksvoll.
Kleine Teilchen, große Wirkung
Der Gecko kann an der Wand kleben, indem er für Hautkontakt zwischen Molekülen sorgt. Moderne Bionik nutzt diese Erkenntnisse und dringt auch in den Bereich der Nanotechnologie vor.
Licht gibt Kraft, Licht macht Strom
Wie wir in Zukunft wohnen können zeigt uns die Natur: Energieerzeugung nach Pflanzenart, Schatten spenden wie die Paradiesvogelblume und Lüftung nach dem Vorbild der Präriehunde und Termiten.
Wer plant eigentlich die Routen der Ameisenstraßen? Die Tricks der Ameisen dienen als Vorbilder für die Routenplanung moderner Logistikunternehmen.
Sonderausstellung
Das Bionicum bietet neben der spannenden Dauerausstellung regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen, die zeitlich begrenzt sind und stets neue Einblicke und Entdeckungen ermöglichen.
Schillernd schön
Die Natur ist voller Farben – von sanften Nuancen bis zu prächtigen Tönen. Nicht alle beruhen auf Farbstoffen. Manche Farbeindrücke kommen nur durch die Struktur der Oberflächen zu Stande. Je nach Lichteinfall ergeben sich irisierende Farbeffekte.
Leuchtende Schmetterlinge und schillernde Käfer haben auch den Augsburger Fotografen Thomas Büchsemann zu gestochen scharfen Makroaufnahmen inspiriert. Dafür ist neben einem guten Auge eine gehörige Portion Erfindergeist erforderlich.
Wie viele einzelnen Schritte hinter einer einzigen Fotografie stecken, erfahrt ihr in der Sonderausstellung im Bionicum. Dabei seht ihr die faszinierenden Insekten so nah und so klar wie noch nie zuvor. Probiert aus, wie Schillerfarben in der Natur entstehen und wie man solche Oberflächen im Labor herstellen kann.
Ermöglicht mit Leihgaben und Materialien der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB).
Die FAU hat sogar zwei Filme zur Sonderausstellung gemacht. Stöbert rein und probierts aus im Bionicum.
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Warum bleicht ein Schmetterling nicht aus? [FAU Science]
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2 Minuten Wissen: Farben, die niemals ausbleichen [FAU Science]
Eindrücke aus der Sonderausstellung
Vergangene Sonderausstellungen
Bionik to the Future – Eine Zeitreise nach Nürnberg in 2050
Wie wird unsere Zukunft aussehen? Das Bionicum wagt ein Gedankenexperiment und begibt sich in das Jahr 2050. Was verbindet Internetleitungen mit Spinnenseide oder Roboterarme mit Eulenhälsen? Eine Zeitreise lüftet die Geheimnisse technischer Entwicklungen nach den Vorbildern der Natur. Die Sonderausstellung Bionik to the Future zeigt, wie Bionik-Forschung das Leben in der Zukunft umweltfreundlicher und leichter macht.
Im Forschungsverbund BayBionik, finanziert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, haben fünf Hochschulen bionische Forschung betrieben. Ihre Mission: Mit Vorbildern aus der Natur ressourcenschonende und biologisch verträgliche Technologien entwickeln.
Stinkig, faulig, schleimig: Das ist ganz schön eklig! Auf der ganzen Welt verziehen Menschen angewidert das Gesicht, wenn sie sich ekeln. Schon der Evolutionsbiologe Charles Darwin erkannte in dieser heftigen Reaktion einen angeborenen Instinkt. Doch das Spiel mit dem Abscheulichen verschafft auch einen besonderen Kick, ob beim Krabbeltierchen streicheln oder Läuse unter die Lupe nehmen.
Die Sonderausstellung im Bionicum erkundete die Welt des Ekels zwischen exotischen Delikatessen und faszinierenden Kreaturen. Auch die verborgene Schönheit im vermeintlich Ekligen gab es zu entdecken.
Sprachlos – von wegen
Bellende Fische, winkende Frösche und leuchtende Würmchen: Tiere kommunizieren vielfältig. Neben Lauten setzen sie Duftstoffe, Farben und sogar elektrische Signale ein, um sich zu verständigen und zu orientieren. Davon können wir Menschen viel lernen – und tierisch gute Sensoren, Warnsysteme und Antennen entwickeln. Wie das genau funktioniert, zeigte die Sonderausstellung im Bionicum im Tiergarten.
Natur trifft Architektur
Schnecken und Muscheln sind Spezialisten für mobiles Wohnen. Vögel bauen ausgefeilte Nester und Präriehunde perfekt belüftete Höhlen. Auch Grashalm, Bambus oder Buche überzeugen durch ihre Bauweise: Sie knickt so leicht kein Sturm um.
Kein Wunder also, dass sich Architekten von den genialen Bauplänen der Natur inspirieren lassen. Was dabei herauskommt, hat die Sonderausstellung im Bionicum vorgestellt.
Artenreich Natur
Biodiversität nimmt man oft nur in Zusammenhang mit Artenschutz und Klimakonferenzen wahr. Doch sie ist Grundlage für die Sicherung der Welternährung, für neue Medikamente, für den technischen Fortschritt und vieles mehr. Was sich alles hinter diesem Begriff verbirgt und welchen Einfluss der Mensch darauf hat, zeigte die Sonderausstellung Artenreich Natur im Bionicum.